Costa Rica: „Pura Vida“ zwischen Vulkanen, Wäldern & Ozeanen
16 Tage war Weltweitwandern-Mitarbeiterin Julia in Costa Rica unterwegs. In ihrem Reisebericht erzählt sie von eindrucksvollen Landschaften und herzlichen Begegnungen mit den Ticos und Ticas, wie sich die Costa-Ricaner:innen selbst bezeichnen.
„Diese Reise war ein Feuerwerk an Eindrücken – und trotzdem unglaublich entschleunigend“, erzählt Julia begeistert. Auf der Weltweitwandern-Reise „Costa Rica – Pures Leben!“ erkundete sie gemeinsam mit anderen Naturbegeisterten ein Land, das kaum größer ist als die Schweiz und doch eine unglaubliche Biodiversität beherbergt. Zwischen Vulkanen, Wäldern und Sandstränden erlebte sie die geballte Vielfalt Costa Ricas.
Auf dem Dach Costa Ricas
Nach einer Nacht in der Hauptstadt San José geht es für die Weltweitwandern-Gruppe bereits hoch hinaus – zum mächtigen Vulkan Irazú, mit 3.432 Metern der höchste Vulkan des Landes. Die Fahrt führt durch fruchtbare Hänge, ehe sich oben eine völlig neue Welt eröffnet: „Das hat mich fast an eine Mondoberfläche erinnert – ein gewaltiger Kontrast“, erinnert sich Julia.
Schon die erste Wanderung entlang der Kraterlandschaft liefert einen Vorgeschmack auf die Artenvielfalt Costa Ricas: „Dort haben wir unseren ersten Quetzal gesehen, ein prächtiger Vogel!“ Der farbenfrohe Quetzal, auch Göttervogel genannt, gilt mit seinem grün bis blau schimmernden Federkleid und seiner roten Brust als Symbol für Freiheit und Glück.
Tradition & Gemeinschaft bei den Chorotega
Vom Hochland führt die Reise weiter ins Matambú-Reservat, Heimat der indigenen Chorotega. „Es war beeindruckend zu spüren, wie stark das Gemeinschaftsgefühl dort verankert ist“, erzählt Julia. Das Reservat ist bekannt für seine lebendige Kultur und traditionelle Handwerkskunst – von kunstvollen Holzmasken mit Tiermotiven bis zu Keramikvasen. „Besonders schön war, dass wir auch selbst Hand anlegen und uns im Töpfern probieren konnten“, erzählt Julia.
Dschungelträume in Monte Alto
Nur wenige Kilometer weiter wartet ein besonderes Naturerlebnis: eine Nacht mitten im Regenwald des Monte-Alto-Reservats, wo die Gruppe in einer halboffenen Lodge übernachtet. „Ich bin einfach dagesessen, hab ins endlose Grün geschaut und der Natur gelauscht – das war wie Fernsehen, nur besser. Ein richtiger Ruhepol.“ Am nächsten Morgen weckt die Gäste ein Vogelkonzert, begleitet von Rufen der Brüllaffen. Zum Frühstück gibt es Gallo Pinto – ein typisch costa-ricanisches Reis-Bohnen-Gericht. Wer möchte, darf gemeinsam mit der Köchin den Kochlöffel schwingen und dabei die Geheimnisse der landestypischen Küche entdecken.
Zwischen Nebelwald & Küstenpfad
Monte Alto ist erst der Anfang: In den folgenden Tagen taucht die Gruppe in ganz unterschiedliche Waldwelten ein. „Man legt dabei keine großen Distanzen zurück, aber jede Wanderung steckt voller Entdeckungen“, erzählt Julia.
Im Nebelwald Monteverde fühlt sich die Gruppe wie in einer anderen Welt: Auf Hängebrücken geht es durch Nebelschwaden, die den Wald in eine geheimnisvolle Kulisse tauchen. In Sarapiquí beeindruckt das Tirimbina-Reservat mit seiner vielfältigen Flora und Fauna – und den engagierten Menschen vor Ort: „Die machen dort großartige Naturvermittlung – mit ganz viel Herzblut. Man spürt, dass Naturschutz in Costa Rica wirklich gelebt wird.“ Ganz anders, aber nicht weniger eindrucksvoll: der Nationalpark Cahuita an der Karibikküste. „Das war einer meiner Wander-Highlights. Wir sind den ganzen Weg entlang des Strandes gewandert – links das Meer, rechts der Regenwald.“
Was all diese Wälder eint, ist ihre atemberaubende Artenvielfalt: „Überall zwitschert, summt und quakt es – einfach bombastisch.“ Julias persönliches Highlight: „Die Faultier-Mama mit ihrem Baby, die nur wenige Meter von mir entfernt im Baum hing. Das war wirklich magisch.“ Auch Meeres-Schildkröten, Nasenbären, farbenprächtige Vögel und verschiedene Affenarten – von Kapuzineraffen bis Brüllaffen – begleiten die Gruppe unterwegs. Und das alles in freier Wildbahn.
Feuer trifft Wasser
Einen eindrucksvollen Kontrast bietet der Ausflug zum Vulkan Arenal. Mit seiner markanten Kegelform sticht er schon von weitem ins Auge. Schon die Anreise ist ein kleines Abenteuer für sich: „Wir sind mit dem Boot über den Arenal-Stausee zum Fuße des Vulkans geschippert. Es war Regenzeit, deshalb zeigte er sich nur sporadisch. Aber wenn er kurz zwischen den Wolken durchblitzte, war das einfach gigantisch.“
Am Fuße des Vulkans wartet ein Ort der Entspannung: In einer natürlichen Thermalquelle lässt sich der Tag entspannt ausklingen. „Das war eine kleine Oase – wunderschön angelegt. Eine richtige Öko-Therme mitten in der Natur. Perfekt, um zur Ruhe zu kommen.“
Ein Lebensgefühl, das ansteckt
Neben all den Naturwundern sind es vor allem die Menschen, die Julia ins Herz geschlossen hat. „Die Costa-Ricaner:innen sind offen, lebensfroh und naturverbunden – das ist richtig ansteckend. Man fühlt sich sofort willkommen.“ Überall begegnet der Gruppe ein Lebensgefühl, das sich am besten mit zwei Worten beschreiben lässt: „Pura Vida“. Wörtlich übersetzt bedeutet das „reines Leben“ – und steht für eine positive, entspannte und dankbare Lebenshaltung.
Besonders in Erinnerung bleibt auch Local Guide Roberto, der die Gruppe über die gesamte Reise hinweg begleitete: „Er hat uns wirklich bemuttert – im besten Sinne. Er war immer für uns da, hat Geschichten erzählt und sein riesiges Wissen über Flora und Fauna geteilt. Man hat gespürt: Er liebt, was er tut. Und er macht es mit Herz und Seele.“
Am Ende bleibt für Julia vor allem eines: das Gefühl tiefer Verbundenheit – mit der Natur und den Menschen. „Wer Lust auf eine Reise voller Naturwunder und entspannter Wanderungen hat, ist in Costa Rica genau richtig. Man kann sich dort wirklich treiben lassen. Es ist auch eine perfekte Reise für Fernreise-Neulinge: Vieles ist vertraut – und doch ist man in einer komplett anderen Welt.“