Die eine murmelt leise in die Farne. Die andere gluckst hoch vor sich hin und die dritte braust laut auf: Stets begleiten uns die Töne der Wasserkanäle, der Levadas – ob Christa uns nun in den flechtenverhangenen Wald führt oder zum Moor im Gebirge.
Ihre künstlichen Wasserwege legten die Madeirenser schon im 15. Jahrhundert an: Regenwasser wird in Höhen bis zu 1.800 Metern aufgefangen, gesammelt und durch Rinnen über die gesamte Insel verteilt. So hat es auch der trockenere Süden feucht. Rund 1.300 Levadas plätschern und rauschen über die portugiesische Insel. 47 unterschiedliche Geräusche hat ein Bub in den Kanälen ausgemacht, erzählt unser Guide Christa, die uns stets voranspringt. Auch dank der Levadas fasste Madeira bei den World Travel Awards schon zum zweiten Mal den Titel „Europas beste Inseldestination“ aus.
„Viele Wege und Wasserkanäle durchziehen Madeira, viele der alten Pfade habe ich aber erst durch Hirten wiederentdeckt“. Unser Guide Christa
Das Klima auf Madeira ist das ganze Jahr über angenehm, und es ist immer grün. Exotische Zuzügler wie die Paradiesvogelblume wuchern neben alteingesessenem Lorbeer. Gern hüllt sich die Insel in Nebel; wenn dann allmählich krumme Bäume mit langen Flechten aus der Landschaft ragen, sorgt dies für eine unwirkliche Stimmung. An der Küste dagegen haben wir es mit Steilklippen und Tuff zu tun. Hier geben nicht die Levadas den Ton an – hier tost der Atlantik.