Bénédicte stammt eigentlich aus der Champagne, besonders angetan ist unser Guide aber von der rauen Küstenlandschaft der Bretagne und Normandie. An der Alabasterküste mit ihren hellen Kreidefelsen und bizarren Steinformationen ist sie daher voll in ihrem Element. Stechginster und Erika würzen die Luft und machen hungrig: Wir genießen ein Picknick mit Käse, Pastete und Baguette. Nur das Rauschen des Windes durchbricht die Stille – und das Kreischen von Möwen, die schon mal was stibitzen. Wir schlendern durch das einstige Fischerdorf Étretat, berühmt für seine Felsentore; bei einem denkt man sofort an einen riesigen Elefantenrüssel. Schon im 19. Jahrhundert versuchten Künstler wie Monet, Courbet und Matisse die Felsenklippen dieser Gegend bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen einzufangen.

Dem Impressionisten Claude Monet begegnen wir auch in seinem einstigen Domizil samt Prachtgarten im Dorf Giverny. Wir lernen die typische normannische Landschaft mit grünen Hügeln, grasenden Kühen und Apfelbäumen kennen – und kosten uns durch alle Spezialitäten, vom Camembert über den Cidre und den Likör, der fast so heißt wie unser Guide: Benedictine.

Stolz ragt die Klosterburg Mont-Saint-Michel mit ihren spitzen Türmen in die Höhe. Der Berg ist zeitweise ganz von Wasser umspült. Ein erfahrener Kenner führt uns über einen mittelalterlichen Pilgerpfad, der früher als besonders gefährlich galt: Victor Hugo sprach von Fluten „mit der Schnelligkeit eines Pferdes im Galopp“.