Mit einem erfahrenen Wildhüter brechen wir am Morgen auf, um die hier frei lebenden Schimpansen aufzuspüren. Mit etwas Glück können wir unsere nächsten Verwandten in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Am Nachmittag erreichen wir die berühmten Murchison Falls: 42 Meter stürzt der Viktoria-Nil hier in die Tiefe. Weil viele Fische den Sturz nicht überleben, haben zahlreiche Krokodile es sich am Fuß des Wasserfalls bequem gemacht. Unten am Fluss steigen wir in ein Boot, entlang der Ufer sehen wir Nilpferde und Elefanten. Kurz vor Sonnenuntergang nehmen wir in der Murchison River Lodge direkt am Fluss Platz.

Selbst vielgereiste Tierliebhaber beeindruckt diese Tour: Aug´ in Aug´ stehen wir tonnenschweren Nashörnern gegenüber, wir sehen Löwen, die in der Mittagshitze auf Bäume klettern. Das Geräusch von Flusspferden, die nachts zum Grasen an Land kommen, bleibt lang in Erinnerung.

Einem Tag fiebern aber alle entgegen: Jenem, an dem wir den Gorillas begegnen sollen. Nach einem Briefing des Rangers über die Verhaltensregeln geht’s waldeinwärts. Die Fährtensucher sind schon bei Sonnenaufgang zu der Stelle losgelaufen, an der sie die Gorillas am Vortag getroffen haben, und folgen nun deren weiteren Wanderwegen. Sobald sie die Primaten erspähen, geben sie unserem Ranger ein Signal. Wir schleichen weiter, wagen es höchstens zu flüstern. Da, auf einmal, schiebt sich ein gewaltiger schwarzer Schädel aus dem Dickicht hervor: Dunkle, weise Augen schauen uns fragend an.