Vorbei an Kolonialgebäuden schlendern wir zum Markt von Victoria, der Hauptstadt der Seychellen, mit seinen leuchtend bunten Markthallen, tropischen Früchten und unzähligen Arten von Fisch und Meeresfrüchten. Nach dem Mittagessen machen wir uns auf zum bekannten Copolia Trail. Oben erwartet uns ein weites, offenes Felsplateau mit Panoramablick über die Nachbarinseln. Zuvor führen uns enge Pfade zwischen gewaltigen bemoosten Steinen und riesigen Palmen steil bergauf: Viele der Pflanzen kommen einem bekannt vor, hier auf den Seychellen sind aber alle ein paar Nummern größer. Wir halten die Augen offen nach der Wilden Vanille und nach der endemischen Kannenpflanze „Pitcher Plant“: Durch die isolierte Lage konnten sich auf den Seychellen viele Arten entwickeln, die nur hier existieren.

Von der Hauptinsel Mahé mit ihren charakteristischen Granitformationen setzen wir über zur Insel Praslin. Das UNESCO-Weltnaturerbe Vallée de Mai beherbergt den größten intakten Wald der berühmten Palme Coco de Mer: Deren eigenwillig geformte Samen sind die größten, die eine Pflanze hervorbringt. Auf der vorgelagerten Insel Curieuse begegnen wir den Riesenschildkröten, die überall auf der Insel frei herumwandern. Bis zu 120 Jahre können sie alt werden. Was sie wohl schon alles gesehen haben mag, fragen wir uns, wenn eine vor uns steht – ihr Gesichtsausdruck verrät es ja nicht. Weil sie als Nahrung und lebender Fleischvorrat auf Schiffen herhalten mussten, sind die Seychellen-Riesenschildkröten vom Aussterben bedroht. Auf Curieuse werden die Kleinen jedoch in einem eigenen Kindergarten aufgezogen, damit sie geschützt vor Raubtieren jeder Art groß werden können.