Polen: Unsere Wanderüberraschung mitten in Europa

Polen wird bei Weltweitwandern ein immer wichtigeres Reiseland. Dafür gibt es drei gute Gründe: 1) die unglaublich vielfältig und vielerorts unberührte Natur 2) die Herzlichkeit der Polen und unser super Polen-Partner und Guide Andreas, der besondere Einblicke in Land und Leute gibt und 3) die urbanen und hippen Städte und überraschenden Unterkünfte, die wunderbare Ergänzung zum Wandern im Grünen bieten. Wir möchten Ihnen hier unsere Wanderreiseempfehlung Polen vorstellen. Unten teilen wir die 5 liebsten Reisetipps für Polen vom Weltweitwandern-Team und geben Büchertipps.

 

Unterschätztes Reiseland Polen – auf geht‘s auf eine Wanderreise nach Polen!

„Polen ist für mich wirklich das unterschätzteste Land von Europa! Das finde ich wirklich sehr schade, denn man versäumt so viel, wenn man nicht nach Polen reist: Das Land ist voll mit Zeugnissen seines reichen kulturellen Erbes und besitzt obendrein wunderschöne Naturlandschaften – ein Drittel des Landes steht heute unter Naturschutz! An allen Ecken und Enden und auch bei den vielen herzlichen Begegnungen mit den Menschen dort spürt man, dass die Polen eine uralte europäische Kulturnation sind. Polen ist voller positiver Überraschungen und ist für mich nicht nur eine, sondern sicher mehrere Reisen wert!“ meint Weltweitwandern-Gründer Christian Hlade, der 2021 gleich zweimal nach Polen gereist ist. Immer wieder hören wir von Weltweitwandern-Gästen, dass sie die Freundlichkeit der Polen total überrascht hat.

 

Polen: Ein Land für Genuss-Menschen & Vegetarier

Besonders überraschend ist für viele die reichhaltige und innovative Küche die man in Polen entdecken kann. In den Städten gibt es lebendige Gastroszenen, vielerorts wähnt man sich in Berlin. Die Polen frönen eindeutig guter und abwechslungsreicher Küche, da machen wir gerne mit! Für viele auch überraschend ist die umfangreiche vegetarische Küche. Überall gibt es das Nationalgericht Pierogi – große Teigtauschen die Ravioli nicht unähnlich sind und mit herrlichen unterschiedlichen Füllungen wie zum Beispiel Kraut oder auch roten Rüben kredenzt werden. Ein wahres Gedicht sind die süßen Pierogi mit zum Beispiel Erdbeer-Füllung. Wenn einem diese über den Weg laufen ist unsere Empfehlung: sofort zuschlagen und Chance nutzen!

 

Uralter Kulturraum Polen: UNESCO Welterbe Stätten

Polen ist europäische Kulturnation: Bereits ab dem 10. Jahrhundert – zu einer Zeit, in der es im westlicheren Europa noch recht frühmittelalterlich-düster aussah – erblühten in Polen bereits Städte wie Krakau, Lublin, Danzig, Thorn zu großem Reichtum.  Durch diese Orte verlief die „Bernsteinstraße“, eine der wichtigsten Handelsverbindungen zwischen Europa und dem Orient. Entlang dieser regen Handelsrouten gelangten dann auch früh viele jüdisch-stämmige Einwanderer nach Polen. Wechselvolle Allianzen und kleine und größere Fürstentümer prägten über Jahrhunderte das Land. Noch immer verfügt das Land über eine lebhafte Kunst- und Kulturszene.

Auf unseren Reisen entdecken wir ein wunderbares UNESCO Welterbe-Stätte nach der anderen: Ganz hoch im Norden zum Beispiel die eindrucksvolle Marienburg, lange Zeit der Hauptsitz des deutschen Kreuzritterordens. Im Süden an der Grenze zur Slowakei stehen wir beeindruckt vor uralten Holzkirchen, an denen man die Zeichen der Jahrhunderte deutlich erkennen kann. Drinnen in der Kirche kommen wir aus dem Staunen nicht mehr hinaus: Mit unglaublicher Feinheit ist der gesamte Innenraum bemalt – eine Figur ziert die andere, kunstvoll verziert mit Gold. Auch Krakau und Warschau haben große Stadtteile die von der UNESCO als besonders schützenswert definiert wurden. Von Krakau aus kann man auch einen der düstersten Ort Europas besuchen: das Konzentrationslager Ausschwitz. In Krakau kann man die Fabrik Schindler besuchen und auch dort viel über die früher so lebendige jüdische Kultur in Polen lernen, und über die Grausamkeiten des zweiten Weltkriegs.

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Die Marienburg war Sitz des deutschen Kreuzritterordens und steht unter UNESCO Weltkulturerbe-Schutz. Wir besuchen sie auf unserer Reise Masurische Seen.

Reise Masurische Seen und Dünen der Ostsee

 

Freundschaft und langjährige Partnerschaft: unser Polen-Guide Andreas

Andreas ist gebürtiger Österreicher, zertifizierter Bergwanderführer und lebt seit 2000 in Polen. Dorthin führte ihn erstmals der österreichische Auslandszivildienst, den er in der Gedenkstätte Majdanek im ostpolnischen Lublin absolvierte. Von Land und Leuten begeistert, verlängerte er seinen Polen-Aufenthalt “ein wenig” und blieb einfach dort – mittlerweile hat er Familie vor Ort und führt regelmäßig Weltweitwandern-Gruppen durch die Hohe Tatra, durch Polens Osten und durch die Masurische Seenplatte. Besonders ist an Andreas seinen Reisen, wie man mit Land und Leuten in Kontakt tritt, und welche Pensionen und Restaurants er auswählt. Nachhaltigkeit ist ihm ein besonderes Anliegen und so legt er großen Wert darauf in besonderen Unterkünften zu bleiben die zum Beispiel liebevoll eine Papiermühle renoviert haben, die besonders regional kochen, oder wie unsere Unterkunft in Warschau die sich sozial engagiert und Ort für Klavierkonzerte von jungen Musikstudentinnen ist und am eigenen Dach-Garten die Bienen summen lässt. Andreas ist sehr engagiert im Weltweitwandern-Nachhaltigkeitsprogramm

 

Besondere Unterkünfte: Innovatives Polen

Auch unserer Unterkünfte sind Teil des Reiseerlebnisses: In Masuren werden wir zum Beispiel  von der Polin Wioletta in einer ehemaligen Papiermühle beherbergt, die dieses wunderschöne Anwesen mit ihrem tunesischen Mann Samir vor dem Verfall gerettet hat und in langjähriger liebevoller Kleinarbeit zu einer wunderschönen, sehr heimeligen und edlen Herberge gestaltet hat. Inklusive polnisch-tunesischer Cross-Over-Küche durch die Einflüsse der beiden Familien der Besitzer. Ein besonderes Plus ist auch noch die die traumhafte Lage: In unmittelbarer Nähe der Papiermühle liegt direkt einer der schönsten Wildflüsse der Masuren. Vor Ort kann man mit Paddelbooten auf Expedition gehen. Diese Unterkunft besuchen wir im Rahmen unserer Reise „Masurische Seen und die Dünen der Ostsee“

An der polnischen Ostseeküste wohnen wir bei der Künstlerin Krystyna, die jedes der Gästezimmer nach einem Motto selbst künstlerisch ausgestaltet hat. So wohnen manche Gäste in einem japanisch-inspirierten Zimmer, andere in einem Zimmer voller Grüntöne, usw. Als Christian Hlade 2021 auf der Reise war, trat dann plötzlich noch im Wohnzimmer eine kaschubische Musikgruppe auf – ein ganz besonderes Erlebnis für die Weltweitwandern-Gruppe.

 

Polen-Tipps vom Weltweitwandern-Team

Polen-Reisetipp 1: Unbedingt Warschau besuchen und ins Chopin Hotel

Wir haben eine große Reiseempfehlung für Warschau! Wer die spannende Stadt besuchen will sollte sich im Chopin Hotel einmieten. Unser Polen-Guide Andreas kennt den Besitzer Andrej gut und ist von dessen sozialen Engagement fasziniert. Nicht nur bietet Andrej jungen Musikstudent:innen Konzertmöglichkeiten wo sie vor Publikum spielen können, sondern hat auch ein starkes Engagement seine Stadt Warschau lebenswert zu machen: Er kämpft für bessere Radwege, Begegnungszonen und bietet Menschen mit Migrationshintergrund in seinem Restaurant „Filoksenia“ (= das Gegenteil von Xenophophie) Arbeitsplätze an. Am Dach des Hotels führt er seinen eigenen Stadtgarten – eigene Produkte und glückliche Bienen schwirren herum und bringen köstliche Ergänzungen zum regionalen Frühstücksbuffet. Wir finden, das Chopin-Hotel ist allemal einen Besuch wert!

Die Altstadt, das historische Zentrum und Herzstück Warschaus, ist auch einen Besuch wert. Die Altstadt wurde im Krieg stark zerstört und dann vollkommen rekonstruiert – die UNESCO hat dieser Meisterleistung als einzige Nachbildung auf der Welt zum Weltkulturerbe erklärt.

 

Polen-Reisetipp 2: Jüdischen Viertel & Relaxen an der Weichsel in Krakau

„Von Krakau war ich so überrascht wie schon lange nicht mehr in Europa. Ich weiß nicht was ich erwartet hatte, aber ich war von dem vielen Grün in der Innenstadt, der Weichsel die großzügig durch die Stadt fließt und vor allem dem lebhaften, hippen Leben begeistert.“ Meint WWW-Mitarbeiterin Lisa, die 2021 das erste Mal in Krakau war. Ihr Reisetipp für Krakau: 1) Das israelische Restaurant Hamsa im jüdischen Viertel– Schakschouka und Vorspeisenteller – einfach himmlisch.  2) Cocktails trinken im Kulturzentrum Forum Przestrzeniean der Weichsel mit Blick auf die Altstadt.

Reiseempfehlung Polen: Krakau ist bunt und spannend und unbedingt einen Besuch wert.

 

Polen-Reisetipp 3: Wanderungen in der Hohen Tatra

Das kleinste Hochgebirge der Welt zwischen Polen und der Slowakei ist ein wahres Wanderparadies. Für routinierte Alpenwanderer ist dabei besonders beeindruckend, dass man auf sicheren Kammwegen bei unglaublichen Panorama entlang wandern kann, sich hochalpin fühlt und doch total sicher unterwegs ist. Am Weg trifft man Bergseen und immer wieder Almen und herzhafte Hütten. Unser Tipp für die Wanderreise in die Hohe Tatra: Im Hochsommer können ganz schön viele bergbegeisterte Polen in der Hohen Tatra unterwegs sein. Wer kann sollte eher im Juni und ab Mitte/Ende August in die Hoha Tatra reisen. Unsere Reise „Hohe Tatra – Große Vielfalt“ findet noch einmal Ende August statt.

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Beste Wanderung in Polen: Kammwanderung in der Hohen Tatra mit wunderschönen Bergseen.

 

Polen-Reisetipp 4: Polens Osten

Eine noch relativ neue Weltweitwandern-Reise führt uns durch Polens Osten. (www.weltweitwandern.at/europa/polen/polens-osten-suempfe-fluesse-urwald/ ) Dabei kommen wir vor allem durch Gegenden, die touristisch noch ziemlich unbekannt sind. Vor allem Wanderreisen werden in diese Region noch sehr wenige Angeboten, dadurch sind wir Weltweitwanderer oft fast alleine auf den Wegen unterwegs. Dies erwägt ein bisschen den Eindruck, dass wir als eine der ersten deutschsprachigen Wanderreis

 

enden ein neues, wunderschönes und ursprüngliches Gebiet erkunden. Das macht diese Reise zu einer Nische auch unter den Wanderreisen in Polen. Highlights sind dabei die historischen Renaissance-Städte und Städtchen Kazimierz Dolny, Lublin und Zamość, die fast einen südeuropäischen Eindruck machen, sowie der Białowieża-Urwald, der heute als der letzte große Urwald im mitteleuropäischen Flachland gilt.

Dazwischen erkunden wir sehr viel ursprüngliche Natur in vier verschiedenen Nationalparks und Naturparks: das Hügelland Südostpolens, die Sumpflandschaft Polesiens (ein Ausläufer der sehr weitläufigen Pripjat-Sümpfe), das lieblich-romantische Durchbruchstal des großen wilden Flusses Bug, sowie eben den berühmten Urwald, wo wir uns am längsten aufhalten. Diese Reise wird immer zusätzlich zum Wanderguide von einem polnischen Naturkundler begleitet, da es besonders in dieser Gegend viel zu entdecken gibt: wild lebende Ponys, Sumpfschildkröten, seltene Vögel, aber vor allem die Wisents. Schon zum Morgengrauen brechen die „Willigen“ mit dem Naturkundler auf zur „Jagd“ nach diesen auch „Europäische Bisons“ genannten Tieren. Fast immer entdecken wir ein paar Tiere, in den weitläufigen Waldgebieten Białowieżas leben wieder ein paar Dutzende dieser in freier Wildbahn früher bereits ausgestorbenen Tiere. Alle dieser heute in Białowieża wieder anzutreffenden Tiere sind Nachkommen der letzten, in Zoos, überlebenden Tiere.

Weltweitwandern-Reise in Polens Osten 

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Bestes Wandergebiet in Polen: Wir sind begeistert von der Natur in Polens Osten!

 

Polen-Reisetipp 5: Mit dem Zug bequem nach Krakau / oder von Deutschland bequem nach Warschau

Polen ist viel näher als es uns vorkommt. Von Deutschland ist man in Windeseile in Warschau oder Krakau, aber auch von Österreich gibt es direkte Züge die nach Krakau fahren.        In weniger als sechs Stunden ist man von Wien mit einem direkten Zug in Krakau. Dort angekommen ist man direkt in der Stadt – keine mühsame Parkplatzsuche, keine Probleme wo man das Auto mehrere Tage unterbringt. Auch bei der Weltweitwandern-Reise in die Hohe Tatra ist man ganz bequem unterwegs: Reisestart ist mit dem eigenen Guide ist am Hauptbahnhof in Wien und dann geht es weiter mit dem Bus. Weltweitwandern-Gründer reiste 2021 mit der ganzen Familie mit dem Zug von Graz aus nach Warschau – ein herrliches Erlebnis für sie. „Es war total bequem, die Landschaft zieht an einem vorbei und man kann drinnen Karten spielen und sich unterhalten. Vor Ort steigt man dann mitten in der Stadt aus – das ist für mich wirklich stressfreies Reisen.“ meint Christian Hlade-

 

Beste Reisezeit für Polen

Die beste Reisezeit für Wanderurlaub in Polen beginnt für uns im Mai und endet im Oktober. Städtebesuche sind das ganze Jahr herrlich möglich. Von Graz und Wien gibt es direkte Zugverbindungen zum Beispiel nach Krakau.

 

Buchtipp von Christian Hlade für die Vorbereitung zur nächsten Polen-Reise

Mazurka – Der Roman Polens von James A. Michener: Sehr gut zu lesender historischer Abriss über Polen

Tod in Breslau (und weitere Titel) von Marek Krajewski: Oft etwas blutrünstige aber sehr empfehlenswerte Polen-Krimis mit viel geschichtlichem Hintergrund

Der Boxer, Morphin, Das schwarze Königreich von Szczepan Twardoch: Sehr schräge historische Romane von einem neuen polnischen Autorenstar

 

Auswahl Polen-Reise-Bilder von Christian Hlade

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