Weltweitwander-Gründer Christian Hlade war im Sommer 2021 quer durch Albanien unterwegs um die schönsten Wanderrouten für uns aufzuspüren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: entspanntes Paddeln am Meer und dramatischen Berggipfeln im Hinterland. „Und dazu kommt die ausgesprochen gute Küche, gastfreundliche Menschen man spürt eine Aufbruchsstimmung. Albanien ist unbedingt eine Reise wert!“ meint Christian Hlade, und hat gleich eine neue Reiseroute fürs Programm 2022 mitgebracht.
Ein Reisebericht des WWW-Gründers Christian Hlade
Ich habe heuer im August 2021 zunächst mal für 9 Tage eine Weltweitwandern-Wandergruppen auf der Reise „Trekking in den Albanischen Alpen“ als mitreisender Reisegast begleitet. Unser kenntnisreicher und liebenswerter Guide Marin, die herrlichen Berge und all die Eindrücke auf dieser Reise haben mich dann so begeistert, dass ich spontan meinen Aufenthalt auf über drei Wochen verlängert habe. Ich wollte das Land dann unbedingt noch besser kennen lernen.
Unmittelbare Nachbarschaft und Gastfreundlichkeit der Albaner:innen
Albanien liegt nur 13 Auto- und nur eine Flugstunde von Wien entfernt und es war für mich doch eine exotische Reisedestination. Für mich war es eine Begegnung mit einem für uns noch immer sehr unbekanntem und überraschendem Land. Die eher düstere Vergangenheit, wo einem vielleicht noch Bilder aufsteigen, stand in starkem Kontrast zu dem aufstrebendem Balkan-Boom-Land das ich auf der Reise erlebt habe. Die Albaner:innen sind sehr offen, gastfreundlich und lebensfroh. Am ehesten erinnerte mich die Stimmung im Land an Italien: Gastfreundliche Menschen mit einem offenen italienisch-/mediterranem Lebensgefühl. Was das bestätigt: Albanien hat tatsächlich die höchste Caféhausdichte der Welt. Vorallem die Hauptstadt Tirana ist lebendig und grün, in manch einem Garten wachsen Orangen- und Granatäpfelbäume nebeneinander. In den Bergen kann man dafür das authentische Bergleben kennenlernen. Auf unseren Wanderungen blieben wir immer wieder bei Hirten stehen und erfuhren mehr über deren tägliches Leben.
Beindruckende Bergwelt Albanien, Kosovo und Montenegro
Vor allem die herrlichen Berge von Albanien und seiner Nachbarländer Kosovo und Montenegro haben es mir angetan: An manchen Orten sind sie mindestens ebenso dramatisch wie zum Beispiel die Dolomiten. Dann gibt es wiederum weite Hochplateaus und grüne Almen voller Schafe, Ziegen und Kühe. Die Grenzregion zwischen Albanien, Kosovo und Montenegro ist wirklich ein großartiges Wanderparadies. Was das Wandern dort zusätzlich bereichert sind die gastfreundlichen Menschen und die dort nun schon existierende Infrastruktur für Wanderer. Man kann jeden Tag in etwas ausgebauten Familienhäusern, kleinen Privatpensionen oder weiter oben auch Almhütten nächtigen und bekommt so – neben herzhaft-großartigem Essen – auch sehr viel von den Menschen dort mit.
Authentische Erlebnisse durch lokalen Guide
Unser Guide Marin, den ich schon von unserem Partner-Treffen auf Madeira 2019 persönlich kenne, versteht es fantastisch einem am albanischen Leben teilhaben zu lassen und Hintergründe zu dem Gesehenen zu liefern. Wenn er einem die komplexe albanische politische Landschaft in aller Kürze erklärt bleibt kein Auge trocken. Marin kennt die Bergdörfer wie seine Westentasche und wird von den Dorfbewohnern fröhlich begrüßt. Er meint: „Wir müssen uns wertschätzend gegenüber der Bevölkerung verhalten, denn wir nutzen hier was sie mühsam kultivieren. Wenn ich kann stoppe ich mit meinen Wandergruppen bei einem Hirten und kaufe eine Wanderjause, denn sie sollen auch von dem steigenden Wandertourismus vor Ort profitieren.“ meint WWW-Guide Marin. Stark in Erinnerung geblieben sind mir zum Beispiel unsere Gastgeber im Dorf Nderlysa im Theti-Tal. Hier besuchen wir eine Bauernfamilie die Ökolandwirtschaft betreibt und sich bewusst gegen Abwanderung entschieden hat. Jeden Sommer treiben sie ihre Ziegen und Tiere hinauf in das Haus ihrer Familie und leben von den Früchten ihrer Landwirtschaft und von dem Zusatzeinkommen durch Outdoor-Touristen. Das Herzblut das darin steckt schmecken wir bei der Bewirtung in einer entzückenden Laube im Garten. Auch der selbstgebrannte Raki darf nicht fehlen.
Neue Wanderreise 2022: “Die Gipfel des Balkans”
Die albanischen Berge sind wirklich genial und zu Recht berühmt. Wanderfreudige erwartet eine zauberhafte Bilderbuch-Hochgebirgslandschaft mit dramatischen Felstürmen, grünen Wäldern, weiten saftigen Wiesen und Hochalmen mit Hirten und Schafen. Die dritte Woche meiner Albanien-Tour bin ich wieder hinauf in den Norden und war dann – fachkundig begleitet von unserer wanderbegeisterten örtlichen Büro-Mitarbeiterin Antonela – entlang der Weitwanderroute „Peaks of the Balkan“ im 3-Ländereck zwischen Albanien, Kosovo und Montenegro unterwegs. Diese Wanderroute hat mich so beeindruckt, dass wir sie für 2022 neu ins Programm genommen haben: Die Gipfel des Balkans
Müllproblem und Entwicklungen der Neuzeit
Man erlebt in Albanien auch viele Brüche und Unzulänglichkeiten. Moderne Bio-Pokebowl-Lokale voller bärtiger Hippster und cooler Frauen in der Hauptstadt Tirana und nicht weit davon entfernt große Rückständigkeit und Armut. Leider ist das Müll-Problem (noch) nicht gelöst. Man sieht an vielen Orten sehr viel Plastikmüll. Hier arbeiten wir mit unseren Partnern im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprogramms für Partner um das Müllaufkommen bei unseren Reisen zu vermindern. Besonders freut es mich, dass sich unsere Guides und Partner vor Ort an unserer „Weltweiten Müll-Sammelaktion“ beteiligt haben, wie man hier bei diesem Video auf den Bergen rund um Tirana sehen kann.
Mit dem Kajak an der albanischen Riviera und UNESCO Weltkulturerbe Butrint
Ich war dann – geführt von meinem albanischen Partner – auch an der wunderschönen albanischen Riviera, der Südküste mit Kayak unterwegs. Das haben wir auch bei unserer Reise „Albanien-Multiaktiv“ im Programm. Und dann durfte ich noch großartige geschichtsträchtige Orte bestaunen: Von der großen griechisch-römischen Ausgrabungsstätte Butrint bis hin zur mittelalterlichen Stadt Girokaster (beide UNESCO-Weltkulturerbe).
Albanien kann man mehrmals bereisen
Das ganze Land Albanien hat heute kulturell und von seiner landschaftlichen Vielfalt unglaublich viel zu bieten. Ich musste feststellen: Eine – auch längere Reise – reicht bei weitem nicht aus, um Albanien in seiner Vielfalt auch nur annähernd zu erfassen. Das Land hat mich einfach enorm fasziniert, ich werde sicher noch öfters dorthin reisen. Was auch nicht unwichtig ist: Das albanische Essen ist wunderbar, denn in der Küche schmeckt man die osmanisch-orientalische Geschichte. Hmmm!
Weitere Bilder von Christian Hlade von seiner Albanien-Wanderreise (auf Facebook)
Reisetipps Albanien
Literatur und Filmtipp zur Vorbereitung:
Ich empfehle die Bücher des albanischen Autor Ismail Kadare wie zum Beispiel Der zerrissene April, Chronik in Stein, Der General der toten Arme und den Film „Land des Honigs“
Sehenswürdigkeiten Albanien:
Wirklich sehenswert ist die Ausgrabungsstätte Butrint mit Gebäuden und Toren aus dem römischen Reich. Eine tolle Ausflugsmöglichkeit ist auch direkt von Tirana Stadt mit der Doppelmayer-Gondel auf den Tirana Hausberg. Die Aussicht ist erstaunlich.
Schönste Wanderungen von Albanien:
Schwer zu sagen aber momentan begeistern mich die „peaks of balkan“ im Norden von Albanien die wir jetzt als neue Reise unter dem Titel „Gipfel des Balkan“ anbieten. Sehenswert ist auch das Bergdorf Theth, im höchsten Teil des Trogtals liegend.
Hier geht es dann zu unseren Reisen nach Albanien