Montenegro besticht durch seine Berge, Meer, Canyons und nicht zuletzt durch die extrem gastfreundliche Bevölkerung. Das Weltweitwandern-Team liebt Montenegro und das nicht nur weil wir unsere lokalen Partner Angelika, Semir und Marco schon als Freunde bezeichnen. Hier finden Sie unser Montenegro-Best-Off: Christian Hlade erzählt von seiner Familienwanderung durch Canyons und frischen Wildbeeren, Lisa Nussmüller schwärmt von der Wanderung über Kotor und wir teilen Geschichten der Grenzlandwanderung zwischen Montenegro, Albanien und Kosovo und dem Prokljetije-Gebirge.
Kotor – J’adore: Reinstes Wasser und ungestörtes Wandern
In den letzten zehn Jahren war ich an keinem schöneren Wasser als in der Bucht Kotor, erzählt WWW-Mitarbeiterin Lisa. Wenn man davor steht kann man nicht fassen wie kristallklar das Meer ist, das in der Bucht still wie ein Swimmingpool vor einem liegt. Der Fjord von Kotor ist eine meiner großen Reiseempfehlungen für die europäische Nachbarschaft. Man kann direkt vom Wasser loswandern und freut sich über die übersichtlich rot-weiß-roten markierten Wanderwege. Von den Bergen rundum wird man mit Blicken in die Bucht und die mittelalterliche Weltkulturerbe-Stadt Kotor belohnt. Im Mai waren wir auf den Wander-Wegen in der Bucht ganz alleine. Eine Wander-Empfehlung rund um die Bucht beginnt beim Dorf Orahovac: Von dort führt ein alter k.u.k.-Militärpfad zu der Festungsruine Sveti Andrija auf 700 m. Diese ehemalige Befestigungsanlage bietet den schönsten Ausblick auf die Bucht von Kotor, den Nationalpark Lovcen und die Halbinsel Vrmac. Kotor und die Umgebung besuchen wir auf unserer WWW-Montenegro-Reise „Wilde Schönheit“.
Kultur & Klosterfestungen im Montenegro-Urlaub
Montenegro blickt auf eine lange orthodoxe Tradition zurück und beherbergt einige mittelalterliche Schätze. Das serbisch-orthodoxe Kloster Morača aus dem 13. Jahrhundert ist zum Beispiel eines der wenigen Bauwerke aus dem Mittelalter das noch zur Gänze erhalten ist. „Ein Besuch dieser alten Klöster ist wie eine Reise in eine andere Zeit. Man betritt die Klöster durch große eindrucksvolle Portale und wird sofort in den Bann der vielen kunstvoll gefertigten Heiligenbilder gezogen. In manchen montenegrinischen Klöstern könnte man stundenlang stehen und noch immer hätte man nicht jedes Heiligenbild erfasst.“ meint WWW-Mitarbeiterin Lisa.
Wandern in Montenegro: Kann man überhaupt wandern bei der Hitze?
Bis vor einigen Jahren war Montenegro für mich absolutes Neuland, meint WWW-Gründer Christian Hlade. Bis ich zu einer Familienreise mit Weltweitwandern aufbrach: 6 Erwachsene und 7 Kids zwischen sechs und sechzehn Jahren. Als wir in Podgorica ankamen, hatte es 38 Grad im Schatten, die Landschaft war karg, und ich dachte: Wie bitte? Da sollen wir jetzt wandern? Marco, unser lokaler Guide hat uns aber direkt vom Flughafen zu einem klaren grünen Fluss gebracht, samt entspanntem Restaurant am Ufer. Sofort wurde gebadet, alle waren wieder entspannt und motiviert. Danach fuhren wir Richtung Norden, in den Dumitor-Nationalpark. Und schon nach sehr kurzer Zeit fanden wir uns in einer Gebirgslandschaft wieder, mit Flüssen, Bergen, Wäldern und so viel Grün, wohin man schaute. Das hatten wir so weit im Süden Europas nicht erwartet. Auch die Temperaturen waren dann gleich im „grünen Bereich“ für das Wandern. Am Abend haben wir gern unsere warmen Fleecejacken oder sogar eine leichte Daunenjacke angezogen.
Reiseerlebnis für Kinder und Erwachsene: Idealer Aktiv-Familien-Urlaub in Montenegro
Das Reiseprogramm der Familienreise Montenegro war ideal für uns. Von Pferde-Reiten, Schafhirte-Spielen, Zugfahrten mit Einblicken in tiefe Schluchten bis zu Fluss-Canyoning wurde uns alles geboten. Es war total entspannter Urlaub für uns, denn hier kamen die Erwachsenen und die Kinder auf ihre kosten. Und abends konnten die Erwachsenen am Lagerfeuer noch gemütlich zusammen sitzen während die Kinder in den Holzhütten friedlich schlafen. Immer alles im Griff hatte auch unser Guide Marco, ein Hüne, der sich Deutsch und Englisch über das Fernsehen beigebracht hat und zur rechten Zeit einen Schmäh reißt. Ein herrlicher Urlaub für die Erwachsenen und die Kinder, schwärmt Christian Hlade.

Kinder & Pferde – ein tolles Erlebnis
Wie ist das Essen in Montenegro?
Christian Hlade berichtet hingerissen von der Verköstigung vor Ort: Das Abendessen kam in gewaltigen Portionen, selbst für große Esser unmöglich zu bewältigen: Wer eine Portion Forelle bestellte, fand vier (!) Forellen auf seinem Teller. Wir merkten später, dass das typisch ist, vor allem im Norden. Da herrscht die Einstellung: „Der Gast muss satt sein, mehr als satt, sonst ist er nicht zufrieden!“ Überall im Land schmeckt der Wein sehr gut, aber auch das einheimische Bier kann ich empfehlen. Kulinarisch ist Montenegro vielfältig und es wachsen Schätze wohin das Auge blickt. Wir sind zb.: durch schattige Urwälder gewandert, wo wir viele Pilze und Waldbeeren fanden. Letztere schmecken super zu frischem Joghurt, das man hier auf den Almen bekommt. Auf vielen Wanderungen stößt man immer wieder auf Feigen oder Granatapfelbäume. Montenegro hat viele kulinarischen Schätze zu bieten.
Grenzlandwanderung: Montenegro, Albanien und Kosovo entdecken
Wer das Wandern anspruchsvoll mag, sollte sich an das Dreiländereck Montenegro – Kosovo – Albanien begeben. Man fühlt sich fast in den Südtiroler Dolomiten, wenn man auf die Berge im Grbaja-Tal zwischen Montenegro und Albanien steigt. Hier lässt es sich durch geschützte Natur wandern: Gleich vier Nationalparks schützen die „wilden Berge“ Montenegros. Reisegast Hanna meint: „Berge ohne Steighilfen, ohne Hütten. Einsame Wege, zum Teil anstrengend, durch Blumenwiesen. Übernachtung in urigen Bauernhöfen, lokale Köstlichkeiten. Eine wunderschöne Reise in die Vergangenheit.“
Unentdeckter Balkan mit lokalen Guides
Wenn man über unsere Grenzlandwanderung Kosovo – Montenegro – Albanien hört, wird ein Name bestimmt fallen: Semir. Unser lokaler Guide ist hier im Dreiländereck aufgewachsen, in Rožaje. „Berge trennen Länder nicht voneinander, sie halten sie vielmehr zusammen“, erzählt er der Gruppe, während sie über die „Verwunschenen Berge“ wandern. Verwunschen? – Ja, denn unzählige Legenden ranken sich um das Prokletije-Gebirge. Semir kennt die Besonderheiten seiner Heimat und viele dieser Mythen. Die Wandergruppe erreicht die Hajla (2.403 m), ein Grenzberg zwischen Montenegro und dem Kosovo. Hier, so könnte man meinen, überblickt man beinahe den gesamten Balkan. Und tief unten im Tal ist Semirs Heimatdorf zu erkennen. Stolz blickt er von oben aufs Haus seiner Mutter und erzählt vom Leben in seinem Dorf. „Wo immer wir hingekommen sind, hat ihn jemand begrüßt und umarmt.“ Reisegast Sophie, 28 Jahre.
Die Abende verbringt die Gruppe in kleinen, familiengeführten Herbergen. Kredenzt wird reichlich gute Hausmannskost. Die Leute leben hier sehr einfach, man fühlt sich wie in eine andere Zeit versetzt. Dass die Gruppe immer wieder mit BewohnerInnen ins Gespräch kommt, dafür sorgt der Guide. „Dank ihm wurden wir überall mit offenen Armen aufgenommen.“ Erzählt ein Gast. Es sind Begegnungen und Einblicke ins Land, die sonst verborgen blieben.

Wilde Schönheit in Montenegro
Montenegro Urlaub Highlight Christian Hlade:
Zu den schönsten Plätzen zählt für mich die Gegend um den Fluss Tara mit den grünen Hochalmen rundherum, kleinen Waldseen und Bächen zum Dammbauen. Hier haben wir eine Raftingtour durch die tiefste Schlucht Europas gemacht und sind mit einer fast ein Kilometer langen Zippline, einer Seilrutsche, oben drüber gesaust. Angeblich ist es die längste Seilrutsche in ganz Europa. Selbst unser damals sechsjähriger Leo wollte mitmachen.
Ausrüstungstipp Wanderungen Montenegro:
Guter Sonnenschutz. Denn auch schon im Frühling kann es die Sonne in den Bergen heiß sein und oft bewegen wir uns über der Baumgrenze.
Kulinarik-Tipp:
Unbedingt einen türkischen Kaffe in einem der kleinen Kaffes schlürfen und das bunte Treiben auf den Straßen genießen.
Besuchs & Wandertipp Montenegro:
Einen Besuch wert ist das Dorf Gusinje im Prokletije-Gebirge. Obwohl klein, existieren hier die katholische und orthodoxe Kirche friedlich neben den zwei Moscheen umrandete von imposanten Berggipfeln. Von hier aus starten wir am Tag auf die Grenze zwischen Montenegro und Albanien zu Fuß zu überschreiten, bei der WWW-Grenzlandwanderung.
Nichts wie los? Hier gehts zu unseren WWW-Montenegro-Wandererlebnisreisen