Zusammenhalt in der Pandemie: verantwortungsvoll handeln mit weltweiten Partnern

Weltweitwandern setzt seit jeher auf verantwortungsvolles Handeln rund um seine Reisen. Während Covid-19 haben wir uns diesen Anspruch bewusst vorgehalten und intensiv daran gearbeitet, dem auch in einer Krise gerecht zu werden. Zusammenhalt mit unseren weltweiten Partnern, schnelle Nothilfe aber auch das Weiterarbeiten an nachhaltigem Tourismus war unsere Strategie während der Pandemie. Hier geben wir einen Überblick über unsere Arbeit mit lokalen Partnern und Nachhaltigkeit als Reiseveranstalter während Covid-19.

Stand März 2021

Die Pandemie war für den Tourismus 2020 ein sehr großer Einschnitt. Auch bei Weltweitwandern waren wir über die Grenzschließungen im März 2020 schockiert und die Absage unserer voll gebuchten Reisen war für uns eine Katastrophe. Nach einer ersten Phase des sich Zurechtfindens und Stabilisierungsaktionen für das Unternehmen, war uns aber schnell klar, dass auch unsere weltweiten Partner vor dem Nichts standen. Durch den Reisen-Stopp waren plötzlich Guides, Kamelführer uvm. mit einem kompletten Wegfall ihres Einkommens konfrontiert. Andere Erwerbstätigkeiten gibt es für unsere Partner des nachhaltigen Tourismus in Ländern wie Nepal, Marokko oder auch Rumänien kaum und in der Krise schon gar nicht.

Unser Credo als Reise-Veranstalter: Verantwortungsvoll handeln und nachhaltig entwickeln

Im Umgang mit der Krise war für uns wertvoll, dass wir bereits ein Jahr zuvor intensiv an unserer Vorstellung von verantwortungsvollen Reisen arbeiteten. Bereits 2019 war für uns klar (intensiver Teamprozess, Nachhaltigkeitsbeauftragte, Management-Entscheidungen) dass wir uns nicht nur auf Nachhaltigkeit und die Reisen an sich beschränken wollen, sondern auch an unserer verantwortungsvollen Einstellung im Unternehmen arbeiten wollen. Anfang 2020 ging es uns dabei zum Beispiel um neue und bewusst gewählte Zulieferer, vom lokalen Tischler für die Erweiterung unserer Firmenzentrale bis hin zur Bestellung von Bio-Baumwoll-Shirts für unsere Guides. Als wir mit Covid-19 plötzlich vor ganz anderen Herausforderungen standen, half uns, was wir zuvor definiert hatten. Wir hatten uns festgelegt „verantwortungsvoll zu handeln und nachhaltig entwickeln“ und wollten das auch in schwierigen Zeiten umsetzen.

Verantwortungsvoll Handeln in der Krise als Reiseveranstalter:

  • Transparente Kommunikation mit unseren Partnern:

Unsere Partner-Agenturen in den Destinationen führen für uns – in enger Abstimmung – unsere Reisen vor Ort durch. Sie sind Arbeitgeber unserer lokalen Teams, vom Guide bis hin zum Trekkingkoch. Viele sind durch die intensive Zusammenarbeit zu Freunden geworden. In der ersten Unsicherheit im März und April 2020, wo wir Reisen absagen mussten, setzten wir auf eine offene und transparente Kommunikation. Wir verschickten regelmäßige Updates über unsere Lage, telefonierten mit den Partnern, holten und Informationen aus erster Hand und veranstalteten regelmäßige Online-Partner-Meetings. Auch wenn das nicht immer leicht war so wollten wir klarstellen: Wir halten zusammen, wir vergessen nicht auf euch, wir überstehen das gemeinsam und wollen danach unseren Weg des verantwortungsvollen Reisens mit euch weitergehen.
> Dieser offene und transparente Weg wurde sehr geschätzt. Viele Partner berichteten, dass andere Veranstalter keine Informationen weitergaben, nicht mehr erreichbar waren und die Partner in den Reiseländern völlig im Regen stehen gelassen wurden.

  • Nothilfe-Fonds für lokale Teams in den Destinationen

Unsere notleidenden Partner konnten durch den Nothilfe-Fonds des Vereins Weltweitwandern Wirkt! finanziell unterstützt werden. Die monatliche Unterstützung sollte helfen, dass sich Guides, KöchInnen und Teammitglieder nötigste Lebensmittel kaufen können. In Nepal wurde zb.: von unserem Partner Sudama auch die Lieferung von Linsen und Reis organisiert um schnelle und effiziente Hilfe zu leisten. Die beeindruckende Summe von 102.000 Euro wurden bis Ende März 21 an Spendengeldern gesammelt und das Meiste davon bereits  an unsere lokalen Guides und  Teams weitergegeben. Das Geld stammt zum Großteil von den WWW-Wandergästen und zu einem kleinen Teil von Weltweitwandern. Vielen Dank auch hier an unsere Gäste, die ein besseres Überleben der Guides vor Ort mit Ihren Spenden möglich machen!

  • Weiterarbeiten: Fortbildungen und Nachhaltigkeit für Partner

Ganz bewusst haben wir uns auch entschieden Online-Fortbildungsangebote zu setzen und auch an unserem Nachhaltigkeitsprogramm weiter zu arbeiten. Wie vielen von uns ging es auch unseren Partnern und deren Teams vor Ort so, dass das Leben im Lockdown ohne normale Arbeit und Perspektive zu einer deprimierten Stimmung führte. Wir haben deshalb unsere Fortbildungsreihe der „Weltweitwandern Academys“ teilweise online fortgeführt. Wir haben zum Beispiel eine Online-Schulung zu nachhaltigem Tourismus abgehalten, oder auch eine Fortbildung zu „Communication as a Guides“ für Guides rund um die Welt angeboten.

  • Weiterentwickeln: Nachhaltigkeitsprogramm und Kooperationen mit Hochschulen

Auch selbst haben wir uns entschieden die Arbeit im Bereich Nachhaltigkeit nicht ruhen zu lassen, trotz zeitweiser Kurzarbeit und vielen neuen anderen Sorgen. Auch an einem wichtigen Punkt haben wir weitergearbeitet: der Zusammenarbeit mit Hochschulen. Denn auch hier müssen StudentInnen trotz großer Einschnitte und Online-Lehre weiterarbeiten und wir wollten Sie nicht hängen lassen. So haben wir ein Projekt mit der Schweizer Hochschule Graubünden zur Entwicklung nachhaltiger touristischer Produkte und Vorträge in Zusammenarbeit mit der der Universität Graz zu nachhaltigem Tourismus abgehalten.

What`s next: Weiterarbeit Nachhaltigkeitsprogramm

Als erster deutschsprachiger Reiseveranstalter haben wir ein eigenes Nachhaltigkeitsprogramm für uns und unsere weltweiten Partner entwickelt. In fünf Themenbereichen boten wir Schritt-für-Schritt-Anleitungen wie Teams vor Ort ihre Reisen aber auch ihre Firma nachhaltiger gestalten können. Viel Arbeit aber auch Stolz liegt in unserem Nachhaltigkeitsprogramm – denn wir nahmen den schwierigeren Weg etwas Maßgeschneidertes selbst zu entwickeln das viel Wirkung hat, statt eine „einfache“ oberflächliche Aktion zu setzen. Ab März 2020 konnten Partner daran teilnehmen, alles war bereit und wir standen in den Startlöchern. Dann kam alles anders. Wo wir konnten haben wir trotzdem im letzten Jahr weitergearbeitet, aber für vieles sind durchführbare Reisen entscheidend. Sobald wir können, wollen wir diese Arbeit mit den Partnern fortsetzen um wirklich entscheidende Veränderungen im Bereich Nachhaltigkeit anzustoßen. Sobald wir können, möchten wir dieses schrittweise Anleiten zu Initiativen im Bereich Plastikvermeidung, Einkauf regionaler Produkte, Ausbildung ihrer MitarbeiterInnen uvm weiter vorantreiben.

Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit bei Weltweitwandern