Blick hinter die Kulissen: unsere Wander-Guides Georgien

Wenn Menschen von unseren Wanderreisen aus Georgien zurückkommen, schwärmen sie oft von der georgischen Gastfreundschaft und auch in den höchsten Tönen von unserem lokalen Team vor Ort. Ein Name der dabei oft fällt ist Soso, unser Haupt-Wander-Guide in Georgien. Er stammt aus der Hauptstadt Tiflis , hat Bibliothekswissenschaften studiert und führt unsere Gäste seit 2004 mit viel Liebe durch die georgischen Bergwelten. Wir haben ihn zum Interview gebeten.

Wanderland Georgien: Hochgebirgskulisse, mittelalterliche Steindörfer und Kulinarik

Georgien ist bei Weltweitwandern einer der Top-Wanderdestinationen. Das Land besticht durch die lebhafte Hauptstadt Tiflis, unberührte Gebirgslandschaften, UNESCO-Weltkulturerbe-Dörfer und eine Küche zwischen Orient und Okzident. Auf der Weltweitwandern-Reise „Georgien – Land der Hohen Türme“ kann man diese Vielfalt wandernd erleben. Besonders sehenswert: die Wanderung zur Gergeti Dreifaltigkeitskirche auf 2.170 m. Auch kulinarisch hat Georgien einiges zu bieten: es gibt Wein aus jahrtausende-alter Tradition zu verkosten und bei unserer Wanderreise weihen uns auch georgische Frauen in die richtige Zubereitung von Chatschapuri, einem traditionellen Fladenbrot mit Käse ein.

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Interview mit unserem Trekking-Guide Soso aus Georgien

Dieser Beitrag entstand gemeinsam mit Anna Kodek von https://www.verantwortungsvoll-reisen.com/ 

Soso (39) hat seine Kindheit an der Schwarzmeerküste verbracht. Gemeinsam mit seiner Frau Nino und seinen Söhnen Saba (10) und Nikoloz (8), kurz Nika genannt, lebt er in Tiflis (Tbilissi), der Hauptstadt Georgiens. Er arbeitet als Guide, seine Frau ist Zahnärztin, die für ein Pharmaunternehmen arbeitet. Soso führt seit 2004 Weltweitwandern-Gruppen durch die georgische Bergwelt. Er ist unser Mann fürs Trekking und abends gibt er den Gästen Einblicke in die spannende Kultur und Lebensweise am Kaukasus.

Soso, was ist an deiner Heimat Georgien besonders?

Mich faszinieren an Georgien die Natur, die Berge und die Gletscher. Als Kind war meine liebste Jahreszeit der Sommer. Die Ferien verbrachte ich meist bei meinen Großeltern. Es kamen viele Urlauber an die Schwarzmeerküste und ich freundete mich jedes Jahr mit den Kindern an. Die Tage waren immer zu kurz, da wir bis in die Nacht spielen wollten. Wir spielten die verschiedensten Teamspiele, die wir uns zuerst ausdachten.

Soso, wie hat Corona euer Leben verändert?

Die Pandemie hat viel in unserem Leben verändert. Vor Corona hatten wir besonders im Sommer sehr wenig Zeit füreinander. In dieser Zeit war ich sonst beruflich sehr viel mit Reisegruppen unterwegs und kaum zu Hause. Corona ermöglichte auf diesem Weg, dass ein Traum meines Sohnes in Erfüllung ging: einen Sommer lang gemeinsam viel zu unternehmen und viel Zeit als Familie miteinander zu verbringen. Meine Kinder hatten im letzten Jahr online Unterricht, nun ist die Schule wieder offen.

Einblicke in das georgische Leben: Wie hast du deine Frau kennengelernt?

Ich habe meine Frau 2006 kennengelernt, Sie war Zahnärztin und ich ihr Patient. Meine Zahngesundheit erforderte es, dass ich während einer Woche mehrmals Nino aufsuchen musste, so kamen wir ins Plaudern und blieben in Kontakt. Im Nachhinein gesehen haben meine Zahnschmerzen auch etwas Gutes.
2008 haben wir uns das Ja-Wort nach georgisch-orthodoxen Ritualen gegeben. Meine Eltern feierten eine Hochzeit mit ungefähr 700 Menschen. Damals war diese Zahl nicht ungewöhnlich groß. Im Gegensatz zu damals war unsere Hochzeit mit rund 80 Gästen sehr beschaulich.

Unsere Hochzeitsreise verbrachten wir in Deutschland, wir besuchten in München einen guten Freund von mir, den ich kennenlernte als er bei einer meiner Reisen als Teilnehmer dabei war. Als Hochzeitsgeschenk schenkte er uns diese wunderschöne Reise.

Soso, wie wachsen deine und die anderen georgischen Kinder auf?

Mit zwei Jahren besuchen die Kinder in Tiflis den Kindergarten und mit sechs Jahren sind georgische Kinder schulpflichtig. Meine Jungs besuchen eine weiter entfernte Privatschule, die einen Fokus auf Sprachen legt. Wir haben uns für diese Schule entschieden, da dort meine Schwester als Lehrerin unterrichtet und die Schule auf meinem täglichen Weg zur Arbeit liegt.
Ab der ersten Schulstufe wird neben der Amtssprache Georgisch auch Französisch unterrichtet. In der zweiten Klasse wird Englisch gelehrt. Russisch lernen die Kinder ab der fünften Klasse. In der Oberstufe gibt es weitere Fremdsprachen zur Auswahl. Die Kinder teilen sich die Klasse mit rund 18 anderen Kindern.

Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Tourismus ist Weltweitwandern ein besonders Anliegen. Soso, gibt es in Georgien ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit?

Es gibt noch viel Luft nach oben. Meiner Meinung nach muss zuerst das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei der Bevölkerung reifen. Positiv möchte ich erwähnen, dass die Verwendung von Plastiksackerln verboten ist, ausgenommen sind biologisch abbaubare Sackerl. Es finden sich Bioprodukte in Supermärkten, und es gibt die Möglichkeit, diese online zu bestellen.

Danke für dieses kurze Interview und deine persönlichen Eindrücke Soso!

 

Freundschaften durch unsere Weltweitwandern-Schulungen

In Georgien haben wir ein wundervolles Team aus lokalen Guides: David, Soso, Teaona und Giorgi. Soso und David sind uns dabei besonders ans Herz gewachsen seit sie 2018 an unserem einwöchigen Workshop in Österreich, der „Weltweitwandern-Academy“ teilnahmen. Jährlich veranstalten wir ein Trainingsangebot für Guides und Partner-Agenturen in unseren Reisedestinationen. Erstaunlich war mit was für einem Interesse Soso und David teilnahmen, sich in den Arbeitsgruppen einbrachten und wieviel Erfahrungsschatz sie an die anderen Guides weitergeben konnten. Sie bestachen durch ihre Ruhe aber auch durch ihre Freundlichkeit. Lisa vom WWW-Team erzählt, dass sie seitdem immer wieder plant, wann sie die beiden in Georgien besuchen kann.

Gemeinsam Schneeschuhwandern mit georgischem Team

Am Lustigsten ging es dann am Ende der Workshopwoche beim gemeinsamen Schneeschuhwandern auf der Tauplitz zu. Lange Wanderungen durch schneebedeckte Landschaft, Austausch zum Aufbau eines Schneeschuhverleihs mit den lokalen Anbietern und lustige Abende auf der Berghütte mit Gesängen, Spielen und auch dem einen oder anderen österreichischen und auch mitgebrachten georgischen Schnaps. Vor allem David fand es spannend alles rund ums Schneeschuhwandern zu erfahren. Denn diese sanfte Art des Tourismus wäre eine super Möglichkeit in Georgien die Wandersaison zu verlängern. Wir sind gespannt ob wir bald eine Schneeschuhwanderung in Georgien anbieten können.

Zufriedene Gäste: Authentische Einblicke durch Local Guides in Georgien

Zu guter Letzt noch eine Stimme von unseren Gästen zum Wander-Erlebnis mit Soso: „Vom zweiten bis zum letzten Tag der Reise war dann Soso der Reiseleiter vor Ort, ein Georgier mit Leib und Seele, der souverän, mit Charme und viel Humor die Gruppe begleitete. Ihm möchten wir ganz besonders danken. Ohne Schwierigkeiten gelang es ihm, auch in körperlich anstrengenden Situationen die Stimmung hochzuhalten. Er sorgte sich um unsere sehr gute Verpflegung, das gesundheitliche Wohlergehen und „fütterte“ uns unterwegs immer wieder mit reichlich Informationen und unterhaltsamen Geschichten zu Land, Leuten, Natur, Kultur und Politik.“ Berichten unsere Reisegäste Birgit und Patrick aus Potsdam von Ihrer Reise „Bergdörfer des Kaukasus