Eisbären, Gletscher und vielleicht Wohnort des Weihnachtsmannes – Grönland ist eine Insel der Superlative. Man könnte auch sagen: Das Eiland im Nordatlantik ist selbst ein Superlativ, denn es ist mit einer Fläche von 2,16 Mio. Quadratkilometer die größte Insel der Welt. Der südlichste Punkt Grönlands liegt auf der geografischen Höhe von Oslo, als nördlichste Landmasse der Welt gilt die kleine, Grönland vorgelagerte Kaffeklubben-Insel am 83. Breitengrad. Die mächtige Arktis-Insel liegt unter einem bis zu 3.400 m dicken Eispanzer begraben, ohne den das Eiland rund 800 m höher aus dem Meer steigen würde. Aber auch so ragt die höchste Erhebung, Gunnbjørns Fjeld, beachtliche 3.694 m über den Meeresspiegel.Grönland gehört geografisch und geologisch zu Nordamerika, aber politisch als autonomer Teil Dänemarks zur EU. Lediglich 19 % der Fläche Grönlands sind eisfrei. Auf dieser Fläche, die ungefähr so groß ist wie Deutschland und die Schweiz zusammen, leben rund 56.000 Menschen, der überwiegende Teil davon sind Inuit. In ihrer Sprache heißt Grönland Kalaallit Nunaat (Land der Kalaallit). Mit 18.000 EinwohnerInnen ist die Hauptstadt Nuuk an der Westküste zugleich die größte Siedlung der Insel. Hier ist auch der Sitz des grönländischen Parlaments. Der zweitwichtigste Ort auf Grönland ist vielleicht Uummannaq: Da viele Kinder ihre Briefe an den Weihnachtsmann mit der Aufschrift „Grönland“ versehen, hat die dänische Post hier ein Sonderpostamt für Santa Claus eingerichtet. Neben der traditionellen Einkommensquellen Jagd und Fischfang spielt der Tourismus eine wachsende Rolle: Rund 65.000 Menschen kommen Jahr für Jahr in diese Region, um die Naturschätze und -phänomene der Arktis zu erleben. Eisbären, Wale und Robben gehören zu den tierischen Attraktionen, Fjorde, Gletscher und Eiswüsten zu den landschaftlichen Highlights und Nordlichter im Winter sowie brillante klare Sicht im Sommer zu den meteorologischen Besonderheiten. Darüber hinaus liegen unter dem Eispanzer Grönlands reiche Bodenschätze, die mit abnehmender Eisdecke immer größere Begehrlichkeiten der Wirtschaftswelt wecken.